Bauen mit Plan spart Ärger
Immer wieder werden Firmengebäude und Produktionshallen errichtet, die zwar optisch
etwas hermachen, sich aber als völlig
unpraktisch erweisen.
Damit nicht viel Geld in Nachrüstungen und Umbauten fließen muss, ist eine sorgfältige Analyse der aktuellen und zukünftigen Anforderungen an das Gebäude unerlässlich. Grundlage dafür ist ein Nutzerbedarfsprogramm. bei dem der organisatorische Bedarf in bautechnische
Beschreibungen übersetzt wird.
Deshalb besteht es aus der ergonomischen und der bautechnischen Beschreibung und dem dazugehörigen Kommunikationsprozess und
wird in einem Pflichten heft festgehalten.
Damit die richtigen Daten im Pflichtenheft
landen, sind zunächst die tatsächlichen
Nutzer gefragt.
Sie artikulieren in einem Profllingworkshop unter Anleitung eines Moderators ihre Zielvorstellungen und die Prozesse, die sie in den neuen Räumen ausführen werden. Fragen nach dem „wie“ etwas heute und in Zukunft gemacht wird, stehen im Mittelpunkt. und nicht die baulichen Lösungsmöglichkeiten. Die Antworten der Nutzer werden vom Moderator
auf einzelnen Karten als visuelles Protokoll
festgehalten. Am Ende können mehrere
Dutzend Karten als Dokumentation entstanden
sein.
Diese werden vom Moderator so
gruppiert, dass inhaltliche Abhängigkeiten einzelner Prozesse voneinander und Optimierungsmöglichkeiten
sichtbar werden.
Alle können sich so ein Bild von ihren Forderungen
machen, die Grundlage der internen
Abstimmung sind. Die zukünftigen Nutzer
werden so zu Beteiligten. Das erhöht die
spätere Akzeptanz und Qualität des Baus.
Kosten schätzen mittels Einheitspreis
Die Anforderungen der Nutzer werden ergonomisch interpretiert, das heißt, es wird erarbeitet, wie Arbeitsumfeld und Gebäude sein müssen, um diese zu erfüllen.
Das betrifft insbesondere die Aufstellungen von Maschinen und Wärmelasten, Kommunikationsflächen, Lager sowie bautechnische Beschreibung wie Lände, Breite, Höhe, Logistik und Materialanforderungen.
Ab diesem Punkt kann auch die Flächen- beziehungsweise Raumplanung konkret werden, und daraus wiederum mittels Einheitspreisen die Kosten geschätzt werden.
Befindet sich alles im Rahmen, werden alle Anforderungen zu einem Pflichtenheft mit Raum- und Funktionsprogramm verdichtet und in einer bautechnischen Beschreibung festgehalten. Idealerweise werden sämtliche Informationen in einer Datenbank festgehalten, um effizient Veränderungen vorzunehmen und Auswertungen durchzuführen. Mit dieser Vorgehensweise werden die Flächengrößen so dimensioniert, dass keine unnötigen Reserven eingebaut sind. Qualitäten von Räumen sind präzise festgehalten, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Entwürfe und Gebäude werden auf Basis des Pflichtenheftes objektiv auf ihre Nutzungsqualitäten geprüft.
Hierfür hat sich aus Sicht der organisatorischen Gebäudeplanung eine Nutzerwertanalyse bewährt. Diese Prüfung erfolgt sinnvollerweise wieder mit Vertretern der Nutzer, um den Kreis aus dem Profiling zu schließen. Nach Verabschiedung der grundsätzlichen baulichen Lösungen liegt die Rolle der organisatorischen Gebäudeplanung im Entwurfs- und Anforderungscontrolling. Es stellt sicher, dass das Gebäude die vereinbarten Qualitäten erfüllt, und bei den Nutzern nicht wieder sofort Bedarf nach Veränderung entsteht.
Im Nutzerbedarfsprogramm werden die Anforderungen an die Flächen und Gebäude von Innen nach Außen präzise ermittelt, die bauliche Umsetzung qualitätsgesichert und die Nutzer mit ihrem Wissen optimal und effizient eingebunden. Die Nutzer des Gebäudes stehen hinter dem Ergebnis, weil sie ihre Anforderungen verwirklicht sehen.